Boogie-Bären Ramble Boogiefeet's Festival 2023
von Katrin Kerber
BB On Tour
Boogie-Bären On Tour in Norwegen
von Katrin Kerber
Seit 2016 gibt es das Boogiefeet’s Festival, das ursprünglich im kalten und dunklen Januar im idyllischen Dombas in Norwegen entstand. Sondre und sein Vater hatten die verrückte Idee, Tänzer aus der ganzen Welt in ihre Heimat (in the middle of nowhere.. äh Norway) einzuleiten und Musik, Tanz und lokale Sehenswürdigkeiten miteinander zu verbinden. Das Festival begrüßt in der Regel zwischen 150-200 Teilnehmer, was es dann auch zu einer familiären und sehr nahbaren Veranstaltung macht.
Im Jahr 2018 entdeckten die ersten Boogie-Bären das Festival und wurden relativ schnell zum Teil der Crew. Dieter Johns übernahm Fahrerdienste und Katrin Kerber einen Teil der Teilnehmeradministration. Da Tanya und Sondre auch langjährige Wiederholungstrainer des BBDC sind, lernten sie Carla and the Great Balls on Fire bei uns kennen und lieben. Dann kam leider Corona und es dauerte ganze 3 Jahre, bis Sondres Engagement-Versprechen für die Band umgesetzt werden konnte.
Annette Meidert und Christoph Pittner waren dieses Jahr wiederholt mit von der Partie. Jennifer Simon und Roman Braun hatten genauso wie Margit und Michael Fiegert das Camp vor Corona gebucht und wollten ihre Teilnahme nun auch endlich wahr machen. Ratz-fatz waren wir eine richtig große Gruppe an Boogie-Bären und verewigten uns auch auf dem jährlich erstellten Unterschriften-Board.
Margit und Michael Fiegert, langjährige Herräng-DanceCamp Gänger, haben die norwegische Boogie-Szene von ihren Kindesbeinen an miterlebt, waren sie das erste und das einzige Boogie-Bären Paar, das in den späten 90igern das Bergen Boogiefestival besucht hatten. Natürlich waren sie neugierig, was die neuere Boogieszene so in Norwegen auf die Beine stellt. Ihre Neugier wurde mit interessanten, teilweise auch neuen Unterrichtsinhalten belohnt, die sonst so auf einem Boogieworkshop nicht gefunden werden können.
Für Carla und the Great Balls on Fire war es der erste „echte“ internationale Gig und sehr spannend. Wenn auch als Amateurband unterwegs, haben die Auftrittserfahrungen der letzten Jahre sie schon zu echten Profis gemacht. Das wirkt sich selbstverständlich positiv auf die Bedarfe bezüglich Ausrüstung aus. Familie Olsen-Bye hatte über die Jahre jegliche Ausrüstung gebraucht gekauft. So gute Technik, dass unser Florian Menhart und Paul Jakobs am Donnerstag vor der ersten Performance erst einmal den Bass löten mussten, wovon auch die zweite Band profitiert hat. Carla und „ihre Männer“ rockten bereits am Donnerstag die Fläche und hauchten den französischen Profi-Musikern The Big Marteens durchaus Respekt ein.
Jenny und Roman haben diverse Festivals hinter sich, aber auch für sie war Boogiefeet’s etwas Besonderes. Sie waren in der Boogie Intensive Class eingestuft, wurden dafür auch recht intensiv „level-gecheckt“, denn die Inhalte dieses Kurses waren sehr fordernd und unter den Trainern sehr gut abgestimmt. Die Stimmung auf den Parties wurde als besonders empfunden, auch wenn Dank der hohen Alkoholpreise in Norwegen viel weniger auf den Parties getrunken wurde. Darüberhinaus ist es schon anders, wenn man dann um 2 Uhr morgens oder später heimging und Himmel nicht dunkel war.
Anette und Christoph waren vor der Pandemie schon einmal in Dombas und total begeistert von den Workshops und Abendveranstaltungen und wollten deswegen unbedingt mal wieder hin. Sie finden das insgesamt hohe Niveau der Teilnehmer und Trainer so besonders bemerkenswert. Sie besuchen insgesamt gerne Festivals und Seminar, weil man hier intensiv am Stück trainieren kann und andere Aspekte zum Training und Tanzen bekommt.
Herzensangelegenheit von „Papa Jan“, Sondres Vater, ist die „Sunday Excursion“. Früher führte er uns in die Berge, zu den Moschus Ochsen und interessanten Aussichtspunkten, die dank der sehr launischen Wetterlage in der Gegend durchaus eine Herausforderung sein konnten. Dieses Jahr stand die Sonne gut für uns und wir fuhren am Sonntag mit zwei Bussen zum Freiluftmuseum Lesja, wo es traditionelle Norwegische Gesänge und natürlich auch Tänze gab.
Aber zurück zu Carla and the Great Balls on Fire: Sie hatten ihren zweiten großen Einsatz am Samstag. Teil des Camps ist eine Open Air Veranstaltung im Mineparken des kleinen Dombas. Die Parkbühne liegt direkt gegenüber dem zentralen Platz in Dombas und mutiert am Wochenende zu einem Verkehrsknotenpunkt mit gefühlt 10x mehr Leuten als Dombas Einwohner hat. Dort spielen die geladenen Bands abwechselnd und die Trainer liefern kleine Performances, ich bin mir ziemlich sicher, dass CATGBOF es mit ihrer Performance in die Playlists so einiger Norweger geschafft hat.
Neben der hervorragenden Livemusik standen auch Turniere im Mittelpunkt des Festivals. Jenny und Roman hatten bereits am Donnerstag am Boogie Woogie Strictly Invitational teilgenommen und gewannen dieses mit sehr deutlichem Abstand. Am Samstag fand das Invitational Teacher sowie das Advanced Jack’n’Jill (heute Mix’n’Match genannt) statt. Beide Turniere haben gemein, dass die Tanzpartner zugelost werden. Da Dimitri Masottis Tanzpartnerin Alexsia frisch am Knie operiert ist, sprang Carla ganz spontan ein und Jenny und Roman starteten im Advanced. Carla wurde Eirik Bolme zugelost, Boogie-Vertreter im Norwegischen Tanzsportverband, Boogie Woogie Wertungsrichter und internationaler Trainer und lieferte mit ihm eine Performance, die den Vergleich mit den anderen internationalen Trainern nicht scheuen muss. Jenny und Roman zogen wieder einmal ins Finale ein und Jenny holte sich am Ende mit Knut Hartveit, einem Tänzer aus Bergen den verdienten ersten Platz.
Highlight des Samstagabend war das Duett der Big Marteens mit Carla and the Great Balls on Fire. Während Carla eine atemberaubende vokale Vorstellung von Comes Love, begleitet von den Marteens gab, legten unsere Jungs bei Shake Rattle and Roll und La Bamba noch Einen drauf. Gänsehaut pur… niemand tanzte mehr wirklich, aber feierte die Musik. Wenn man sich mit Tanzen auseinandersetzt, fängt es eben bei der Musik an. Carla and the Great Balls on Fire bestätigten, dass es auch für sie ein spezieller Moment war, gemeinsam zu spielen, auch wenn sich ein Teil des Schlagzeugs verabschiedete. Diese Menge an guten Tänzern permanent auf der Fläche zu sehen, war für sie ein Highlight.
Für mich selbst war es wieder ein tolles Festival mit einem Blick hinter die Kulissen, ein wenig Organisation und Unterstützung für die Veranstaltung, aber auch viel selber tanzen. Ich denke, alle ehrenamtlich Tätigen werden mir recht geben, wie wichtig es ist, auch immer einmal wieder selbst seiner Leidenschaft nachzugehen, um nachzutanken und neue Ideen zu bekommen. Wir haben tolle neue Tänzer kennengelernt, bis nach Mexiko zu den Axolotel Boogies reichen die neuen Verbindungen. Ideen für das BBDC 2024 gibt es auch schon. Seid gespannt!
Vielen Dank an alle Interview Partner!