Nachlese: Swing in the Spring - Austrian Boogie Woogie Cup

von Sarah Will

von Jenny Simon

Die Hände schwitzen, der Puls steigt, es fällt schwer still zu stehen.

Ein Gefühl, das die meisten Turniertänzer nur zu gut kennen, aber viel zu lange nicht erleben durften.
Nach gut 2 1⁄2 Jahren eifrigen Trainierens, leider ohne wirklich ein Ziel zu haben, da coronabedingt Veranstaltung für Veranstaltung abgesagt wurde, war es vergangene Woche endlich wieder soweit: Der österreichische Boogie Woogie Verein „TSK DANCING DOTS“ veranstaltete am 07. Mai 2022 unter dem Titel „Swing In Spring“ den Austrian Boogie Woogie Cup in St. Martin.

Es geht los

Mit am Start auch jede Menge internationale Beteiligung aus Deutschland, Bulgarien und auch der Slowakei. Rund 17 Paare traten in den Kategorien Boogie Woogie Senioren A und Boogie Woogie Main-Class A an, darunter Marcus Hirschbeck & Maria Manitta von den Boogie-Bären München.
Es war ein Abend, an dem man förmlich spürte wie sehr die Boogie Community doch Sportturniere wie dieses vermisst hat. Der Saal – nicht zu groß, nicht zu klein – war gut gefüllt. Rings um die mit Parkett ausgestattete Tanzfläche verteilten sich die Zuschauer an ihren Tischen; einige filmten von einer Tribüne herab mit.

Die Stimmung war elektrisierend.

Eifrig wurde mitgeklatscht, angefeuert und gejubelt. Dabei war es völlig egal ob für den eigenen Verein, für andere Tänzer oder unterhalb der Antretenden. Den Konkurrenzgedanken hinten angestellt, wurde sich gegenseitig zur Höchstleistung angespornt.

Besonders schön zu sehen war wie sich die eigentlich konkurrierenden Tänzer nach jeder getanzten Runde abgeklatscht und sich gegenseitig in den Arm genommen haben. Eine Geste von Wertschätzung und Respekt der dargebrachten Leistung, die man nicht so häufig in Wettkampfsportarten findet. Eine Geste, die den Boogie-Tanzsport in meinen Augen in besonderer Weise auszeichnet und so schön macht – ein ständiges inspirieren und inspirieren lassen.

Pech für das bulgarische Paar

Für Velina Iantcheva und Alexander Belyy, die extra aus Bulgarien angereist waren, lief es leider alles andere als schön. Trotz monatelanger Vorbereitung verletzte sich Velina ausgerechnet beim Eintanzen und konnte schweren Herzens nicht antreten. Leo Muigg, der gekonnt moderativ durch den Abend führte, aber zugegebenermaßen die Wettkampfregeln oftmals nicht so ganz beherrschte ;-), bescherte den beiden Tänzern trotzdem den gebührenden Applaus des Publikums.

Ablauf und Platzierung

Den Start des Turniers machten die Seniors mit einer Fast- und anschließenden Hoffnungsrunde. In ihrer Kategorie standen aufgrund der hohen Teilnehmerzahl immer zwei Paare gleichzeitig auf der Tanzfläche. Nach gefälltem Urteil der vier Wertungsrichter, darunter auch die einstigen österreichischen Meister Jessica Kaiser und Markus Kakuska, erreichte eine Hand voll Tänzer das Finale, das sich nochmals aufteilte in eine Slow- und eine Fastrunde.

Ab diesem Zeitpunkt mischte auch die Main A mit. Sie startete gleich mit einer Slow Runde, gefolgt von einer Fast Runde, bei der die Tanzpaare ihre Leistung jeweils einzeln auf der Tanzfläche darboten. Für viele Main A Paare war es der erste Auftritt innerhalb der Hauptkategorie. Ob nun, weil sie zuvor in der Jugend-Kategorie antraten und nun alt genug für die Main A waren oder weil sich, wie im Falle von Tamara Singer & Christoph Pecher, ganz neue Paarkonstellationen innerhalb der letzten Monate zusammenfanden.
Eine Kombination, die offensichtlich geglückt ist, denn beide konnten sich gemeinsam mit guter Technik und spitzen Musikinterpretation den ersten Platz ertanzen.

In der Senior Kategorie ging dieser an Eva und Bernhard Hofmann vom TSK Dancing Dots, die an diesem Abend quasi ein Heimspiel hatten.
Maria & Marcus konnten sich den achten Platz ergattern.

Publikumstanz

Gepackt vom Spaß und Feuer der Tänzer, schwangen auch viele Zuschauer immer wieder das Tanzbein und füllten das Parkett zwischen den einzelnen Runden. Gemeinsam mit allen Turniertänzern wurde das auch nach dem offiziellen Part fortgesetzt und Boogie-Liebhaber jeden Alters, jeder Größe und jeden Leistungsstands kamen erneut auf dem Parkett zusammen, um das gemeinsam Auszuleben, das wir alle lieben und dem wir viel zu lange nicht nachgehen konnten – Swingtanzen.

 

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